Berliner Woche: Einheitsdenkmal auf dem Schlossvorplatz soll im Oktober eröffnen
07.01.2022
„Zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober soll es soweit sein. Bis dahin will das Stuttgarter Architekturbüro Milla & Partner die Arbeiten am Freiheits- und Einheitsdenkmal abgeschlossen haben.
(...) Der Bundestag hatte das Denkmal 2007 erstmals beschlossen. Ursprünglich sollte es bereits zum 30. Jahrestag des Mauerfalls im November 2019 eröffnet werden. Der Termin scheiterte an Finanzierungsfragen. 2018 genehmigte der Haushaltsausschuss des Bundestages die notwendigen 17 Millionen Euro für das begehbare Werk. Dann sollte die Einheitswippe bis zum Frühjahr 2022 fertig sein. Doch der Bau der U-Bahnlinie 5 hatte Vorrang. Aber auch Wettbewerbe und Bedenken von Denkmal- und Tierschützern verzögerten das umstrittene Denkmalprojekt.
Unstimmigkeiten begleiten auch die laufenden Bauarbeiten. Denn links neben dem Einheitsdenkmal entsteht derzeit eine Freitreppe, deren bauliche Gestaltung das Architektenbüro Milla & Partner sowie die Befürworter des Denkmals stört. Besagte Freitreppe soll den Spreekanal an der Museumsinsel und das geplante Flussbad zugänglich machen. Die Architekten und Denkmal-Initiatoren befürchten aber, dass der Blick auf den Schlossvorplatz künftig von der Treppe dominiert wird und nicht vom Einheitsdenkmal.
Die Idee zum Flussbad stammt aus dem Jahr 1998. Seit 2012 arbeitet der Verein Flussbad Berlin daran, den 1,8 Kilometer langen Spreekanal so zu säubern, dass man in ihm schwimmen kann. Geplant sind außerdem Fahrradständer und ein Fahrstuhl, um das Spreeufer barrierefrei erreichen zu können. Der Senat will die Freitreppe auf Höhe des Schlossplatzes bis 2023 fertig haben. Kosten: rund sieben Millionen Euro. Der Bund übernimmt davon mehr als die Hälfte."